Seite wählen

Orangenöl

Selber machen, Reiniger, Wirkung | Wo kaufen?

Orangenöl ist in unseren Breiten nicht ganz so bekannt, Orangen hingegen sind äußerst beliebt und werden vor allem im Winter gerne gegessen. Dass diese aber nicht nur voller Vitamin C, sondern auch viele weitere Inhaltsstoffe aufweisen können, ist den meisten Menschen unbekannt.

[amazon table=“2904″]

So haben Orangen beispielsweise auch jede Menge guter Stoffe, die für Haut und Haar wichtig sind. Dies zeigt sich auch daran, dass das Orangenöl sehr gerne in Kosmetikprodukten verwendet wird. Nicht nur der Geruch ist sehr angenehm, auch wirkt er sich positiv auf Körper und Geist aus und hebt die Stimmung. Zudem entspannt es und kann so für ein Wohlgefühlsorgen.

Wirkung und Anwendung

Orangenöl ist nicht nur ein hervorragendes Reinigungsmittel. Auch hat das reine Orangenöl für Körper und Geist eine äußerst positive Wirkung und kann nicht nur die Stimmung aufhellen und so als Antidepressivaeingesetzt werden, sondern es wirkt auch entspannend. Zudem ist es hervorragend in der Aromatherapieeinsetzbar und sogar im Wellnessbereich und in der Kosmetik ist das Orangenöl kaum wegzudenken. Außerdem sorgt es als Gewürz für feine Dressings und kann Speisen auf besondere Weise verfeinern.

Vor allem aber ist die Industrie von dem Orangenöl überzeugt. Als Reinigungsmittel ist es in Fettlösern ein wichtiges Mittel. Dabei basiert die Reinigungskraft auf der Reaktion mit Öl oder Alkohol. Mit Wasser vermischt, hat das Orangenöl keinerlei Wirkung als Reinigungsmittel. In der Industrie wird allerdings vor allem das bittere Orangenöl genutzt. Dieses kann Teer, Schmieröl und auch Fett auf Metall effektiv entfernen. Zudem wird es als Verdünnung von Ölfarben wie auch als Reiniger für Pinsel genutzt.

VORSICHT: Unverdünnt darf das Orangenöl niemals benutzt werden, da es gesundheitsschädlich ist und zu Lungenschäden führen kann.

Deshalb wird es in der Kosmetik sehr schwach dosiert, dass keine Hautreizungen auftreten. Wer sich allerdings an die genaue Dosierungsempfehlung hält, kann Orangenöl problemlos innerlich wie auch äußerlich anwenden.

Vor allem wer es als Hautöl nutzt, sollte es nicht vor einem Sonnenbad auftragen, da es phototoxisch wirkt. Dies gilt aber für alle anderen ätherischen Zitrusöle auch.

Orangenöl wird sehr gerne in der Aromatherapie eingesetzt und kann, in Kombination mit anderen Ölen, die unterschiedlichsten Wirkungen erzielen. Es kann dabei belebend oder entspannend wirken wie auch aphrodisierend. Insbesondere mit Nadelhölzern, Vanille, Jasmin, Sandelholz oder Lavendel und Bergamotte ist Orangenöl sehr gut zu kombinieren. Doch auch Zypresse, Koriander, Sandelholz oder Muskat sind in Kombination mit Orangenöl empfehlenswert. Zudem kann es in der Sauna als Aufguss eingesetzt werden und stärkt die Abwehrkräfte.

 

Haut und Haare

Orangenöl kann, bei der richtigen Dosierung, für Haut und Haar ein wichtiger Helfer sein. Dabei kann es für folgende Wirkungen eingesetzt werden:

  • Sommersprossen und Altersflecken können gemildert werden.
  • Leichte Falten können verringert werden.
  • Die Gesichtshaut wirkt praller und rosiger, da es eine entspannende Wirkung auf die Haut hat.
  • Die Talgbildung wird verringert, da sich die Gesichtshaut zusammenzieht.
  • Orangenöl regt die Bildung von Kollagenfasern an und wirkt antioxidant.
  • Die Feuchtigkeit kann in den Zellen gebunden werden und die Zellerneuerung wird angeregt.
  • Die Durchblutung wird gefördert, Entzündungen werden abgemildert und die Wundheilung wird verbessert, was dazu führt, dass die Narbenbildung verhindert werden kann.
  • Schwellungen können abklingen

Zudem können Entzündungen des Zahnfleischs mit Orangenöl behandelt werden. Orangenöl im Mundwasser kann dabei sehr gut gegen die Entzündungen vorgehen. Doch auch ein Teelöffel Schwarzkümmelöl mit 3 Tropfen Orangenöl vermischen und auf die betroffene Stelle geben, kann zügig für Linderung sorgen.

Zum Entspannen sind ein Wannenbad oder eine Duftlampe mit Orangenöl ideal. Für das Wannenbad einfach 30 ml Sahne mit 3 Tropfen Orangenöl vermischen und in das Wasser geben.

Da Orangenöl auch hervorragend gegen Schuppen wirkt, kann man ein Antischuppenshampoo schnell selbst herstellen. In 200 ml Shampoo können etwa 20 bis 30 Tropfen Orangenöl gegeben werden. Das Shampoo ein wenig einwirken lassen und normal ausspülen. Zu Beginn sollte ein wenig mit dem Orangenöl probiert werden, dass es nicht zu Hautreizungen kommt. Lieber etwas weniger Orangenöl verwenden, um zu testen.

 

Orangenöl in der Küche

Orangenöl ist in der Küche kaum wegzudenken. Das reine Öl der Orangen kann im Tee ebenso wie im Gebäckoder auch bei der Zubereitung von Fisch und Fleisch eingesetzt werden. Das Aroma verfeinert die Speisen und gibt ihnen einen sehr guten Geschmack. Zudem regt es die Verdauung an und steigert den Appetit. In der Regel reicht dabei ein Tropfen reines Orangenöl, um die Speisen zu würzen.

 

Orangenöl für die Gesundheit

Orangenöl kann auch für gesundheitliche Zwecke genutzt werden. Es wirkt entspannend und kann als Aromatherapie für einen entspannten Schlaf eingesetzt werden. Zudem wirkt es antidepressiv und kann die Stimmung aufhellen. Doch auch bei Erkältungen ist das Orangenöl ein wichtiger Helfer, da es inhaliert werden kann.

Weiterhin kann es bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:

  • Herzklopfen und Ängste, da es entspannend und beruhigend wirkt
  • Traurigkeit, Nervosität, Schwäche und Depressionen, weil es das Wohlbefinden steigert
  • Durchfall, Magenkrämpfe, Blähungen oder Verdauungsbeschwerden
  • Blasenleiden oder Nierenproblemen wie auch bei Durchblutungsstörungen
  • Immunschwäche
  • Kreislaufschwäche, zu hohem Blutdruck
  • Arteriosklerose
  • Krämpfe und Muskelschmerzen, da es entkrampfend wirkt
  • Zahnfleischentzündungen
  • Fieber
  • Angina Pectoris
  • Schlafstörungen
  • Cellulitis

 

[amazon box=“B01HL34GH6″]

 

Studien

Zu Orangenöl wurde bereits vielfach Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde auch festgestellt, dass das ätherische Orangenöl Allergien auslösen kann. Dies wurde an einer Studie bewiesen, bei der in hohem Maße Duftstoffe in die Raumluft gegeben wurden. Allerdings kann man es kaum schaffen, eine solche Überdosierung mit einem Lufterfrischer oder einer Duftlampe zu schaffen.

Weiterhin konnte belegt werden, dass das Orangenöl eine antiseptische Wirkung hat. In verdünnter Form auf die Haut aufgetragen, kann es Wunden desinfizieren. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, da Orangenöl auch eine ätzende Wirkung haben kann. Aus diesem Grund sind die Gebrauchsanweisungen unbedingt zu beachten.

In dieser Studie aus dem Jahr 2015 konnte zudem belegt werden, dass Orangenöl einen antimikrobiellen Effekt in Bezug auf parodontopathische Bakterien hat.

Doch auch in der Studie aus dem Jahr 2014 konnte nachgewiesen werden, dass Orangenöl eine antioxidative Wirkung hat.

Auch die entzündungshemmende Eigenschaft von Orangenöl konnte in einer Studie im Jahr 2016 belegt werden.

Zudem wurden noch viele weitere Studien durchgeführt, die alle in englischer Sprache auf dieser Webseite nachgelesen werden können.

Inhaltsstoffe

Orangenöl ist eher dünnflüssig, dafür aber mit vielen tollen Inhaltsstoffen versehen. Der Hauptbestandteil sind dabei die Limonen, die fast 95 Prozent des Öls ausmachen. Zudem sind noch Vitamin C, Geraniol, Terpineol, Linalool, Citronella und Citral im Orangenöl enthalten.

Weiterhin sind Aldehyde im Orangenöl vorhanden vor allem Octyl- und Nerylacetat sind für das Aroma im Öl der Orangen verantwortlich.

Wie auch der Gehalt an Ester variieren die Inhaltsstoffe im Orangenöl je nach Art der Herstellung. Während gepresstes Öl mehr Nebenbestandteile enthält, kann destilliertes Öl mehr Limonen aufweisen. Feststellen kann man dies daran, dass destilliertes Orangenöl eher hell in der Farbe ist und kaum Geruch hat. Gepresstes Orangenöl hingegen duftet angenehm und hat eine gelbe bis gelborange Farbe.

Bei der Verwendung von Orangenöl als Reinigungsmittel werden noch zusätzlich oberflächenaktive Stoffebeigemischt. Denn gerade Orangenöl ist ein hervorragendes Öl, welches zum Reinigen verwendet werden kann, weshalb es auch in zahlreichen Reinigungsmitteln zu finden ist.

Sobald eine Lösung mehr als 25 Prozent Orangenöl enthält, muss diese mit der Kennung „Xn“ und der Kennung „N“ versehen werden, was heißt, dass es gesundheitsschädlich und umweltgefährlich eingestuft wird. Auch diese Bezeichnungen müssen dann angegeben werden: „R10“ (entzündlich), „R38“ (hautreizend), „R43“ (hautsensibilisierend), „R50/53“ (giftig für Wasserorganismen) und „R65“ (beim Verschlucken besteht Gefahr von Lungenschäden)

Nebenwirkungen

Orangenöl hat einige Nebenwirkungen, wenn es nicht richtig dosiert wird. Es kann außerdem zu Hautreizungenführen oder Allergien auslösen. Daher sollte bei der Verwendung von Orangenöl immer die Haut genau beobachtet werden. Auch bei einem Sonnenbad sollte Orangenöl nicht verwendet werden, da es phototoxisch wirkt.

 

Einnahme und Dosierung

Die Anwendung von Orangenöl sollte immer sparsam und möglichst stark verdünnt erfolgen. In Gebäck, Speisen und Getränken reichen bereits wenige Tropfen aus, damit sich ein intensives Aroma entfaltet. Bei der Anwendung auf der Haut ist Vorsicht geboten. Die ätherischen Öle aus den Orangenschalen können in hohen Dosierungen zu Hautreizungen führen. Zum Beduften von Räumen mit einer Duftlampe genügen drei bis fünf Tropfen, um für einen deutlich wahrnehmbaren Orangenduft zu sorgen.

 

Orangenöl kaufen

Wer Orangenöl kaufen möchte, sollte natürlich auf die Qualität achten. Weiterhin ist die Orangenart zu beachten, da es bitteres Öl, süßes Öl oder Orangenöl aus Blutorangen im Handel gibt. Um sicher zu sein, dass es ein kaltgepresstes Öl ist, muss man sich nur die Farbe des Öls anschauen. Kaltgepresstes Orangenöl ist gelb bis orangegelb, während das minderwertige Öl eher eine blasse Farbe aufeisen kann. Damit es auch frei von Pestiziden oder anderen chemischen Stoffen ist, sollte das Orangenöl natürlich aus einem biologischen Anbau stammen.

 

[amazon box=“B00BIXN0RS“]

 

Gewinnung

Das ätherische Orangenöl wird in der Regel durch eine Kaltpressung gewonnen. Dabei wird allerdings auch in zwei Sorten unterschieden. Es gibt bitteres Orangenöl (Citrus aurantium) und süßes Orangenöl (Citrus sinensis). Dabei ist vor allem das bittere Orangenöl, welches noch zentrifugiert werden muss, hochpreisiger, da bittere Orangen seltener sind, als süße Orangen.

Bei der Orangenöl Gewinnung sind etwa 300 kg reife Orangenschalen notwendig, um 1 Liter Orangenöl zu erhalten. Was heißt, dass das hochwertige Orangenöl eigentlich aus einem Abfallprodukt bei der Orangensaft Gewinnung, stammt. Denn für das Orangenöl werden nur die Schalen benötigt, die übrig bleiben, wenn Orangensaft gepresst wurde.

Sehr aromatisch ist vor allem das Blutorangenöl, welches ebenfalls im Handel angeboten wird. Wurden die Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen, sind sie eher farblos und haben kaum noch Geruch. Intensiver Duftund eine kräftig gelbe bis orange Farbe deuten auf eine Kaltpressung hin.

 

Orangenöl selber machen

Selbst hergestelltes Orangenöl findet in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung. Es eignet sich als natürliches Reinigungsmittel, verleiht Parfums und Kosmetikprodukten einen angenehmen Duft und lässt sich zur Aromatisierung der Raumluft in einer Duftlampe oder einem Saunaaufguss verwenden. Auch in der Küche kommt Orangenöl zum Verfeinern von Gebäck und der Zubereitung von Fisch und Fleisch zum Einsatz.

Die Herstellung von Orangenöl ist ohne großen Aufwand möglich. Sie benötigen lediglich ein Trägeröl (Oliven- oder Rapsöl), die Schalen von 4 Bio-Orangen, eine Flasche zum Ziehen lassen und ein Glasgefäß.

Schälen Sie im ersten Schritt die gut gewaschenen Orangen und befreien Sie die Schale anschließend soweit wie möglich von der bitteren weißen Haut im Inneren. Lassen Sie die Schalen nun mindestens einen Tag bei Zimmertemperatur trocknen, bevor Sie sie in eine Mühle geben und sie möglichst klein mahlen. Füllen Sie die Schalen jetzt in die sterilisierte Flasche und gießen Sie sie mit dem Trägeröl auf, bis sie bedeckt sind. Desto weniger Öl Sie verwenden, umso intensiver wird das Orangenöl. Nach ein bis zwei Wochen seihen Sie das Öl ab und füllen es in Aufbewahrungsgefäß um. Jetzt ist das Orangenöl gebrauchsfertig.

Redaktionstipp: auch Parfüm lässt sich mit Orangenöl verfeinern, zögern Sie nicht und kreieren Sie ihr eigenes Parfüm.

 

Fazit

Auch wenn Orangenöl einige Nebenwirkungen hat, ist es ein hervorragendes Öl für Haut und Haar wie auch für die Gesundheit. Bei richtiger Verwendung kann Orangenöl problemlos innerlich wie äußerlich angewendet werden. Insbesondere bei Menschen, die an depressiven Verstimmungen leiden, kann das Orangenöl in einer Duftlampe, eine sehr gute Wirkung erzielen und das Wohlbefinden wie auch die Stimmung verbessern. Doch auch äußerlich auf die Haut aufgetragen kann es bei Cellulitis helfen und auch die Wundheilung verbessern. Zudem wirkt Orangenöl gegen Schuppen und kann aus dem Lieblingsshampoo schnell ein Antischuppenshampoo machen.

Orangenöl ist ein Helfer für den gesamten Organismus, für Haut und Haar und steigert das Wohlbefinden. Insbesondere in der kalten Jahreszeit kann das Orangenöl sehr gute Dienste leisten und die graue Stimmung schnell verschwinden lassen.

Wer schreibt hier

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

Eintrag zu Orangenschalenöle. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. Juli 2018.

Datenblatt Orangenöl bitter, italienisch (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 12. Juli 2018.

Daniel R. Dietrich, James A. Swenberg. The Presence of α2u-Globulin Is Necessary for d-Limonene Promotion of Male Rat Kidney Tumors. Cancer Research 51, 3512-3521, July 1, 1991